Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 33

1849 - Münster : Coppenrath
33 sprungen. Der erzürnte Romulus habe ihn erschlagen und die- sen Fluch ihm nachgerufen: „So fahre Jeder, der nach dir über meine Mauer setzt!" Romulus war jetzt alleiniger Herrscher, und die Stadt nach ihm benannt.3) K. 9. Quellen der römischen Geschichte und neuere Bearbeitungen derselben. Zu den ältesten geschichtlichen Denkmalen Roms, welche zum Theil als Quellen der späteren Geschichtsforschung zu be- trachten sind, gehören die öffentlich autorisirten und bereits zur Zeit der Könige begonnenen kurzen Aufzeichnungen merkwürdiger Ereignisse und Einrichtungen. Die wichtigsten Quellen sind: 1. Die commentarii regum und leges regiae, Aufzeichnungen von Gesetzen und Verordnungen der Könige. 2. Die annales maximi oder publici, chronikenartige, durch den jedesmaligen Pontifer Marimus angefertigte Verzeichnisse der wichtigsten Er- eignisse jedes Jahres. 3. Die eommentarii pontificum, die wahrscheinlich bloß auf den Cultus und gewisse priesterliche Ver- richtungen und Vorrechte sich bezogen. 4. Die libri lintei und libri magistratuum, Verzeichnisse der Magistrate der einzelnen Jahre, unter denen besonders die fasti consulares wichtig wa- ren. Über den Inhalt und den Charakter dieser Denkmale kann nichts Bestimmtes angegeben werden, da sie wahrscheinlich bei der Einäscherung der Stadt durch die Gallier im Jahre 388 vor Ehr., wenn auch nicht sämmtlich, doch größtentheils untergegangen sind. Neben diesen ältesten geschriebenen Urkun- den bestand eine Überlieferung mancher Thatsachen in der ein- heimischen Sage, welche in Nationalliedern eine poetische Ein- kleidung fand und sich vermittelst dieser leichter fortpsianzte. Auch innerhalb der Familien pflanzten sich Nachrichten von be- 3) Die Ableitung des Namens Rom von Nomulus muß befremden; denn hiernach müßte doch wohl die Stadt den Namen „Romula" füh- ren. Wollen wir bei jener Mythe bleiben, so kann „Romulus" nur als eine damals oft gebrauchte Verkleinerungsform erscheinen, so daß der eigentliche Name des Stammheros „Romus" ist, und hiervon „Rom." — Schmeichelnde Griechen leiteten gern den Namen Rom von ihrem Worte (Stärke) ab. Weiter. Geschichte der Römer. 3

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 38

1849 - Münster : Coppenrath
38 der älteren Verfassung, so wie seine Briefe für die Geschichte seiner Zeit als Quellen dienen. Überdies enthalten die Schrif- ten der Redner, Dichter, Philosophen, Geographen, Grammatiker re. noch eine Menge zerstreuter Nachrichten. Unter den neuern Schriftstellern verdient besonders genannt zu werden: B. G. Niebuhr, der das Gebäude einer kriti- schen Geschichte Roms aufzuführen versuchte, mit welchem eine ganz neue Epoche für die Behandlung der römischen Geschichte begann. Seine „Römische Geschichte" erschien in den Jahren 1811 und 1812 in zwei Theilen, die bis zum Jahre 416 der Stadt führen. Eine zweite völlig umgearbeitete Ausgabe erschien 1827 und 1830, wozu nach Niebuhr's Tode aus dessen Nach- lasse im Jahre 1832 ein dritter Theil kam, der bis zum Ende des ersten punischen Krieges reicht. Fried. Kortüm, Röm. Geschichte von der Urzeit Ita- liens bis zum Untergange des abendländischen Reichs. Heidel- berg 1843. H. E. Apel, Geschichte des röm. Staats. Leipzig 1843. Fr. Fiedler, Geschichte des röm. Staates und Volkes, 3. Aust. Leipzig 1839. P. Kobbe, Röm. Geschichte. Leipzig 1839. Göttling, Geschichte der röm. Staatsverfassung. 1840. I. H. Ernesti, Das Römerreich. 1836. K. D. Hüllmann, Römische Grundverfassung. 1832. K. L. Blum, Einleitung in Roms alte Geschichte. 1828. W. Wachsmuth, Die ältere Geschichte des röm. Staa- tes. 1819. » C. Peter, Zeittafeln der röm. Geschichte. 1841. §. 10. Einteilung und Übersicht der Geschichte der Römer. Darin unterscheidet sich die Geschichte der Römer wesentlich von der Geschichte aller übrigen Völker, daß sie fast immer nur eine Stadtgeschichte bleibt. Wohl haben einzelne Völker unter großen Führern mächtige Reiche gegründet; so die Perser unter Cyrus, die Macedonier unter Alerander dem Großen: daß aber eine einzige Stadt sich nach und nach die Herrschaft fast über

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 42

1849 - Münster : Coppenrath
42 machten Vorschläge der Gracchen, welche aus einem tief gefühl- ten Bedürfnisse der Zeit hervorgehen, führt zu einem offenen Bruche zwischen beiden Parteien. Das Volk unterliegt und fühlt den geschärften Druck mit um so größerer Bitterkeit. Sitten- losigkeit und Habsucht greifen immer mehr um sich, und die Verfassung löset sich mehr und mehr auf. Sklavenaufftände er- folgen, und bald erzwingen sich die italischen Bundesgenossen, welche durch die vorausgehenden Kämpfe zu erhöhten Ansprüchen gereizt worden sind, die Aufnahme ins römische Bürgerrecht. Die Unsicherheit der Verhältnisse und das Parteiinteresse läßt ehrgeizige Volksführer in ihnen neue gefährliche Werkzeuge finden, und durch sie für wenige Jahre eine Gewaltherrschaft, welche von Sulla gebrochen, und durch eine andere Gewaltherrschaft, die der Aristokraten, ersetzt wird. Aber auch diese ist nicht von Dauer. Sie wird allmälig von Cäsar und Pompejus unter- graben. Ihren Untergang findet sie auf dem Schlachtfelde von Pharsälus. Denn von nun an fragt es sich nicht mehr, ob ein Einzelner vermittelst des Heeres und des Volkes herrschen soll, sondern wer dieser Einzelne sein soll. Der Ausgang der Schlacht bei Actium (31 vor Ehr.) entscheidet zuletzt für C. Julius Cäsar Octavianus. — Bei diesem innern Verfall des Staates ent- wickeln dennoch die Römer, wenn es bloß auf das Kriegführen und Schlachten gewinnen ankommt, eine oft bewunderungswür- dige Kraft. — Künste und Wissenschaften stehen in schönster Blüthe. Dritter Ieitraum. Rom unter Kaisern. 30 vor Chr. — 470 nach Chr. Im Ganzen genommen — denn an einzelnen schönen Pe- rioden fehlt es nicht — ist die Kaisergeschichte die Zeit des all- mäligen Verfalles sowohl den innern Staatsformen nach, als auch der nach Außen gerichteten Macht. Dieser Zeiraum kann ebenfalls in drei Abschnitte zerlegt werden: Erster Abschnitt. Vom Anfänge der Negierung des Kai- sers Augusius bis zum Tode des Kaisers Marc Aurel 180. Mit Klugheit und Milde ordnet Augustus die Verhältnisse des Herrschers zu Senat, Heer und Volk; allein seine nächsten

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 43

1849 - Münster : Coppenrath
_____43_________ Thronfolger überschreiten alle Grenzen der Mäßigung und trei- den mit dem Vermögen und dem Leben der edelsten Bürger ein grausames Spiel. Es entsteht eine zügellose Soldatenherrschaft, und die Prätorianer verfügen selbst über den Thron. Erst Vespa- sian stellt die Ordnung wieder her, die auch von seinen Nachfol- gern, den einzigen Domitian ausgenommen, bis zum Jahre 180 aufrecht erhalten wird; und das Reich blühet wieder auf. Zweiter Abschnitt: Vom Tode des Kaisers Marc Aurel bis zur Alleinherrschaft des Kaisers Conslantin, 324. — Commodus zerstört die Früchte der Negierung seiner weisen Vorgänger, und das Verderben reißt furchtbar um sich. Die Prätorianer setzen nach Willkür Kaiser ein und ab und tobten die wenigen Bessern, welche den Versuch wagen, die verfallene Mannszucht wiederherzustellen. Kaiser stehen gegen Kaiser auf, und das Reich sinkt immer tiefer. Dritter Abschnitt: Vom Kaiser Consiantin bis zum Un- tergänge des abendländischen Ucichcs 476 nach Chr. — Eonstantin verlegt den Sitz der Regierung nach Eonstantinopel und ordnet und beruhiget das Reich. Allein unter seinen Nachfolgern sinkt es wieder; und als die Ströme der Völkerwanderung die Gren- zen durchbrechen, kann es sich nur durch Miethstruppen noch eine Zeitlang schützen. Durch die gänzliche Trennung der orienta- lischen und occidentalischen Hälfte, welche nach dem Tode des Theodosius erfolgt, wird die letztere immer mehr den Einfällen der fremden einbrechenden Völker bloßgestellt. Eine Provinz nach der andern geht verloren. Endlich, durch Lasterhaftigkeit völlig geschwächt und der Wiedergeburt unfähig, fällt Rom im Kampfe hier mit der verjüngenden Religion des Menschengeschlechts, d e m Ehristenthum, dort mit dem überschwellenden Strome der naturkräftigen Germanen, im Jahre 476 nach Ehr.') ') Dr. C. Peter, Zeittafeln der rom. Geschichte. Halle 1841.

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 191

1849 - Münster : Coppenrath
191 „Einst wird kommen der Tag, wo das heilige Jlium hinsinkt, Priamus selbst und das Volk des lanzenkundigen Königs -)!" Nach der mörderischen Vertheidigung waren von den 700,000 Einwohnern kaum noch 50,000 übrig, die als Sklaven verkauft wurden. Die Überreste der Stadt wurden dem Erdboden gleich gemacht, und der Wiederaufbau unter Strafe des göttlichen Flu- ches verfehmt. Das karthagische Gebiet, so weit es nicht zu Numidien gehörte, ward römische Provinz unter dem Namen Afrika, mit der Hauptstadt Utika (146); das Lehenreich Nu- midien endlich drei Söhnen des Masinissa übergeben und mittelst der Zersplitterung einstweilen unschädlich gemacht. So sank Karthago, die Handelskönigin der Welt, in Schutt und Asche. Auf der Stätte, wo sie siebenhundert Jahre lang im regsten Kunsteifer stand und blühete, hauseten seitdem bis zu den neuesten Zeiten hinauf wilde Thiere und barbarische Völker; und das Meer, das einst ihre segensreiche Handelsflotte trug, war seit- dem eben so lange mit den Raubschiffen barbarischer Völker bedeckt. §. 46. Die letzten Kriege mit Macedonien und Griechenland. 148-146. Die Freiheit, welche die Römer damals den Macedoniern gelassen hatten, war nur Blendwerk. Durch die Zerstückelung des Landes in vier von einander unabhängige Bezirke waren sie gegen äußere Feinde schwach; die römischen Gesandten führten die eigentliche Regierung, das Land verarmte unter dem Drucke der Abgaben, und allgemein war der Unwille über die neue Ordnung der Dinge. Diese herrschende Mißstimmung im Lande benutzte ein Abenteuerer, Namens Andriscus, der sich für Philippus, den Bruder und Adoptivsohn des Perseus ausgab, (daher gewöhnlich Pseudo-Philippus genannt), um die macedo-- nische Monarchie wieder herzustellen. Er fand einen großen An- hang nicht nur in Macedonien selbst, sondern auch in einigen Nachbarstaaten. Mit Hülfe einer Schar tapferer Thracier un- terwarf er sich in kurzer Zeit ganz Macedonien, schlug einen 2) ” Eootzai rj/uaq, bzav noz’ oxwxzj vihog iqrj, Kat n^ia/uog xai Xaog tvti/.itxio) Tlnm/toto. Ii. Iv. 164 165

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 356

1849 - Münster : Coppenrath
356 auf das eifrigste begünstigte, und fein natürlicher Hang zur Schwärmerei mögen ihn zu diesem auch in politischer Hinsicht höchst nachtheiligen Schritte verleitet haben. Er suchte das Hei- denthum wieder herzustellen und jeden Faden zu zerschneiden, durch welchen das Christenthum mit dem Staatslcben zusammen-- hing. Gewaltmittel gebrauchte er zwar zu diesem Zwecke nicht; allein während er die alte heidnische Staatsreligion mit manchen zeitgemäßen, größtentheils dem Christenthume entlehnten Verbes- serungen wieder auffrischte, suchte er die christliche Religion als eine bloß geduldete der öffentlichen Verachtung preiszugeben und hiedurch ihren allmäligen Sturz geräuschlos herbeizuführen. Je- doch ohne Erfolg kämpfte er gegen die Macht des neuen welt- beherrschenden Geistes; das erstorbene Heidenthum war nicht wieder zu beleben, die Sitten und Einrichtungen einer entschwun- denen Zeit nicht zurückzurufen. Aus Haß gegen die Christen begünstigte er auch Juden und beschloß, den Tempel zu Jerusa- lem wieder aufzubauen, um die Weissagung Christi über ihn zu Schanden zu machen. Allein feurige Flammen, heißt es, stiegen aus dem Boden hervor und vereitelten das aberwitzige Unter- nehmen. Den von seinem Vorgänger unternommenen Feldzug gegen die Perser setzte er ruhmvoll fort. Mit altrömischem Heldensinne drang er über den Euphrat und Tigris vor, durchzog als Sie- ger Persien, mußte dann aber, durch Überläufer in unzugängliche Berggegenden verlockt, einen beschwerlichen Rückzug antrcten, auf welchem ihn ein tödtlicher Pfeil traf. Die bedrängten Legionen wählten den Anführer der kaiserlichen Haustruppen, Jovianus, zum Kaiser (363—364). Dieser schloß mit den Persern einen für Rom schimpflichen Friedensvertrag ab, in- dem er die unter Diocletian eroberten fünf Provinzen jenseits des Tigris nebst den Festen Risibiö und Singara zurückgab und Armenien seinem Schicksale überließ. Er hob als Christ die Re- ligionsedicte seines Vorgängers auf und gestattete voll edler Ge- sinnung Jedem, auch den Heiden, völlig freie Religionsübung, starb aber schon im achten Monate seiner Regierung auf dem Zuge nach der Hauptstadt. Nun wählte das Heer den tapferen und kriegerischen, aber oft bis zur Grausamkeit rohen Pannonier

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 376

1849 - Münster : Coppenrath
376 römischen Boden Verehrung gefunden, obgleich sich hier die Vorstellungen von denselben, naü, der Eigenthümlichkeit des Volkes und Landes, zum Theil anders gestalteten. Auch der Cultus der weissagenden Sibyllen, besonders der von Cumä, und ihre Orakelsprüche, die sibyllinischen Bücher, scheinen aus Großgriechenlaud zu stammen. Als Rom endlich den Weltkreis erobert hatte, wurde es ein Pantheon fast für alle Gottheiten, die man zu jener Zeit kannte und verehrte. Nur geheimen, vom Staate nicht anerkannten Gottesdienst dul- dete man früher nicht; daher die Bacchanalien in ihrer Unsitt- lichkeit verboten, und überhaupt jede willkürliche Aufnahme frem- der Culte vom Senate streng untersagt wurde. Allein in der letzten Zeit der Republik gingen mit den politischen Verhältnissen auch die religiösen einer völligen Auflösung entgegen. Während bei den Aufgeklärteren an die Stelle des positiven Glaubens eine gewisse philosophische Religion eintrat, ergab sich das Volk dem Dienste ägyptischer und asiatischer Gottheiten; und Abgöt- terei und Jrreligiösität nahmen immer zu. Vergebens waren die Versuche einzelner Kaiser, dem Überhandnehmen fremder Culte Einhalt zu thun und mit der alten Religion der Väter auch den alten Römersinn zurückzuführen. Dagegen verbreitete sich das Christenthum, ungeachtet der vielen und grausamen Verfolgungen seiner Bekenner durch die römischen Kaiser, innner weiter über die römische Welt aus und wurde endlich von Constantin dem Großen zur Staatsreligion erhoben. Als Hauptgottheiten der Römer galten die drei kapitolinischen: 1) Jupiter, der höchste unter den Göttern, be- wirkt als Fürst des Äthers alle Lufterscheinungen, Donner und Blitz, Wind und Wetter. Er ist der gewaltigste in der Len- kung aller menschlichen Angelegenheiten (daher optimus máximas), zugleich der Beschützer des Rechts, des Eides, der Treue (daher J. fidius). Als Schützer und Helfer in den Schlachten führt er die Beinamen: imperator, vietor, triumphator, Stator, opi- tulator, praedator, feretrius. Ihm zu Ehren wurden außer anderen Festen die capitolinischen Spiele im Circus maximus und die feriae Latinae auf dem Albaner Berge gefeiert. 2) Juno, Beschützerin der Frauen und der ehelichen Verhältnisse (daher ucina, prónuba) theilt als Himmelskönigin mit ihrem Gemahl

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 30

1849 - Münster : Coppenrath
30 in Wechselversen. — Ausgebreitet war der Handel und Verkehr der Etrusker. Ihr Landhandel ging weit hinauf in die Länder am Po, und in die Gegenden des Nordens; der Bernstein machte einen Hauptartikel desselben aus. Mit ihrer Seemacht verscheuchten sie Phönizier und Karthager von Italien und kämpften sogar mit den letzteren um die Inseln des Mittel- meeres. Aber auch Lurus konnte bei einem so reich gewordenen Handelsvolke nicht ausbleiben, und dieser führte große Verweich- lichung und hiermit den allmäligen Verfall herbei. K. 8. Sage von der Gründung Roms. Bis zu den Uranfängen einer Stadt, eines Volkes reicht selten eine Geschichte; Dichtung und Sage füllen in der Regel den leer gebliebenen Raum aus. Auch um die Wiege Roms liegt ein großer Sagenkreis ausgebreitet, und Griechen sowohl als Römer haben diesen mit den Blumen ihrer Dichtkunst auf das maunigfaltigste ausgeschmückt. Der Ursprung Roms knüpft sich zunächst an die Sage der Einwanderung der Trojaner in Latium, und auf diese Sage gründet auch Virgil sein großes Hel- dengedicht. Dieser weit verbreiteten Sage zufolge kam Äneas einige Jahre nach Trojas Zerstörung mit vielen flüchtigen Tro- janern und mit den geretteten Heiligthümern seiner Vaterstadt nach Italien und ließ sich in Latium, in dem Gebiete des Kö- nigs Latinus, nieder. Hier heirathete er dessen Tochter Lavinia, gründete die Stadt Lavinium und ward Erbe des Reiches sei- nes Schwiegervaters. Wie der Vater Lavinium, so gründete sein Sohn Ascanius (Julus) etwa 30 Jahre später auf dem Abhange des Albanerberges Alba Longa, welches die Haupt- stadt des alten Latiums und der Sitz der latinischen Könige wurde. Als der vierzehnte in der Reihe dieser Könige aus des Aneas Geschlecht wird Procas angegeben, der das Reich seinen beiden Söhnen Numitor und Amulius zur wechselseitigen Regie- rung hinterließ. Aber der stolze Amulius, der nach Alleinherr- schaft strebte, verdrängte seinen älteren Bruder, tödtete den Sohn des Verdrängten und weihete, um vor aller Nachkommenschaft und Thronbewerbung gesichert zu sein, dessen Tochter, Rhea Sylvia, dem jungfräulichen Dienste der Göttin Vesta. Eines Tages ging die Jungfrau in den heiligen Hain, um aus der

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. III

1849 - Münster : Coppenrath
Vorrede. Vorliegende Geschichte der Römer ist wie meine, in der- selben Verlagshandlung erschienene, Geschichte der Griechen für die mittleren und oberen Klassen der Gymnasien be- stimmt. Dieser Bestimmung gemäß hat die innere Ge- schichte des Volkes, insbesondere die Verfassung, wie in ihrer allmäligen Entwicklung und Fortbildung, so in ihrer Entartung und Auflösung besondere Berücksichtigung ge- funden. Für die bezeichnete Bildungsstufe schien auch eine anleitende Hinweisung nicht nur zu den Hauptquellen, son- dern auch zu den neueren und neuesten Bearbeitungen als zweckmäßig. Beide haben deshalb in der Einleitung einen eigenen Paragraphen- erhalten; außerdem ist auch an den betreffenden Stellen auf einzelne Werke noch besonders hingewiesen; die hier und da in Anmerkungen beigefügten klassischen Citate sind größtentheils aus solchen Klassikern entlehnt, die in den Kreis des Schulunterrichts gehören. Zn der Einleitung ist eine geographische Übersicht von Italien vorausgeschickt und wie hier, so sind auch im Ver- laufe der Geschichte selbst die alten Namen mit den neue- ren durchgehends zusammengestellt; am Schluffe des Wer- kes habe ich in einem besondern Anhänge die Hauptmo- mente der Cultur zu einem Gesammtbilde vereint.

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 39

1849 - Münster : Coppenrath
39 den ganzen Erdkreis erwarb, steht einzig in der Geschichte da. Und als aus dieser Stadt schon eine Weltmonarchie geworden war, war es immer noch die Stadt selbst, die ewige Roma, in ^ welchem man nicht bloß den Mittelpunkt, sondern gleichsam den Inbegriff des Ganzen sah; in dem man den Begriff des Staa- tes, die Idee des ganzen Reiches zu finden gewohnt war. Diese Stadt stand anfangs unter Königen; dann ward sie zur Re- publik und sank zuletzt unter der Herrschaft von Kaisern. Dem- nach wird die römische Geschichte am füglichsten in folgende drei, durch wesentliche Merkmale sich unterscheidende, Zeiträume eingetheilt. Erster Jeitraum. Rom unter Königen. 754—509 vor Chr. (1—245 I. d. St.) Wie die Borgeschichte Roms ungewiß und voll Fabeln war; so haben wir auch von den ersten Jahrhunderten Roms manche , fabelhafte, durch Dichtung und Sage vielfach ausgeschmückte Nachrichten.4 Nom soll sieben Könige gehabt, und diese im Gan- zen 245 Jahre regiert haben. In ihrer Hand liegt die oberste Leitung der öffentlichen Angelegenheiten; indessen nehmen Senat und Volksversaunnlungen der Patricier daran Theil. Das Kö- nigthum selbst erscheint in Rom als eine vom Volke übertragene Gewalt, die auch mit dem Tode des Königs wieder an dasselbe zurückfällt. Bei der Erledigung des Thrones tritt ein Interreg- num ein, dessen wesentliche Aufgabe die Bewerkstelligung einer- neuen Wahl ist. Wie die Verfassung, so wird auch das Reli- gionswesen und die bürgerliche Ordnung durch Einrichtungen und Gesetze ausgebildet. Nach Außen hin sind Roms Waffen fast in ununterbrochenem Fortschreiten, und anr Ende des Zeitraums ist ganz Latium unterworfen. Überhaupt bilden die sieben Könige eben so viel Abschnitte, da eines jeden Königs Regierung durch einen bedeutenden Fortschritt in der einen oder der andern Rich- tung bezeichnet ist.
   bis 10 von 404 weiter»  »»
404 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 404 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 25
2 0
3 1
4 259
5 1
6 3
7 13
8 1
9 15
10 86
11 45
12 3
13 2
14 53
15 0
16 4
17 6
18 0
19 3
20 17
21 13
22 33
23 34
24 5
25 5
26 35
27 18
28 6
29 0
30 2
31 21
32 0
33 6
34 14
35 2
36 5
37 94
38 7
39 2
40 2
41 2
42 7
43 13
44 0
45 124
46 19
47 3
48 36
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 56
1 855
2 327
3 163
4 188
5 3
6 46
7 227
8 500
9 1367
10 7
11 23
12 79
13 180
14 367
15 316
16 886
17 2637
18 11
19 386
20 442
21 180
22 238
23 1671
24 32
25 303
26 376
27 11
28 273
29 228
30 80
31 540
32 143
33 70
34 153
35 124
36 179
37 134
38 138
39 320
40 41
41 302
42 165
43 404
44 76
45 296
46 39
47 97
48 28
49 30
50 17
51 140
52 282
53 143
54 146
55 654
56 291
57 66
58 129
59 210
60 117
61 26
62 6
63 356
64 144
65 366
66 53
67 294
68 373
69 199
70 43
71 800
72 174
73 69
74 295
75 126
76 179
77 687
78 126
79 25
80 50
81 47
82 620
83 279
84 48
85 340
86 303
87 237
88 376
89 326
90 196
91 132
92 1195
93 8
94 436
95 73
96 361
97 57
98 1907
99 33

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 6
1 0
2 4
3 0
4 6
5 6
6 3
7 3
8 17
9 2
10 19
11 0
12 2
13 0
14 0
15 15
16 6
17 0
18 6
19 65
20 0
21 0
22 15
23 2
24 1
25 1
26 1
27 11
28 2
29 9
30 0
31 4
32 0
33 31
34 4
35 0
36 0
37 6
38 3
39 4
40 3
41 2
42 1
43 5
44 0
45 7
46 1
47 7
48 25
49 5
50 3
51 7
52 2
53 3
54 87
55 1
56 6
57 2
58 5
59 34
60 1
61 2
62 12
63 25
64 2
65 5
66 2
67 2
68 1
69 0
70 0
71 7
72 2
73 8
74 19
75 4
76 1
77 5
78 0
79 4
80 12
81 60
82 0
83 0
84 0
85 17
86 0
87 2
88 6
89 1
90 0
91 88
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 1
98 3
99 2
100 20
101 0
102 3
103 7
104 3
105 19
106 2
107 1
108 34
109 22
110 6
111 0
112 3
113 2
114 2
115 9
116 2
117 0
118 4
119 1
120 20
121 8
122 2
123 2
124 1
125 0
126 33
127 122
128 8
129 4
130 0
131 8
132 13
133 9
134 3
135 0
136 78
137 1
138 8
139 0
140 3
141 0
142 10
143 20
144 2
145 38
146 13
147 9
148 28
149 1
150 2
151 8
152 6
153 2
154 1
155 7
156 13
157 2
158 4
159 0
160 1
161 1
162 3
163 6
164 0
165 44
166 19
167 8
168 1
169 3
170 0
171 8
172 12
173 25
174 0
175 39
176 7
177 39
178 1
179 24
180 2
181 15
182 32
183 22
184 3
185 6
186 5
187 32
188 2
189 25
190 12
191 10
192 23
193 4
194 21
195 2
196 1
197 3
198 1
199 6